Anette Marciniak-Mielke begrüßt alle Anwesenden – und kann vier Gemeinderatsmitglieder auch willkommen heißen – die alle wissenswerten und interessanten Ausführungen von Frau Meichsner, die im weiteren Verlauf des Waldbegangs viele Fragen zu beantworten hatte, folgen.
Wir begeben uns zunächst zu Abt. 5 d zur Wiederbewaldung einer „Förderfläche“. Erklärtes ZIEL ist, dass ein vielfältiger, bunt gemischter, widerstandsfähiger Wald entsteht.
Jetzt MUSSTE nachgepflanzt werden – t: 800 Traubeneichen, 500 Flatterulmen und 750 Winterlinden – allesamt trockenheitsresiliente Baumarten, die nun wie im Staatswald mit blauem Kreppband an der Spitze als Schutz ausgestattet sind.
Die ausgefallenen Douglasien (2021 gepflanzt) mit erheblichen Schäden durch Wildverbiss wurden mit den oben stehenden Pflanzen ausgebessert. Die gut Angewachsenen – sie überragen bei weitem die gleichzeitig gepflanzten Buchen – brauchen nun keine Pflege mehr. Jungbuchen waren nicht mit Schutz gepflanzt worden und sind vielfältig verbissen. Es zeigt sich, dass die Jäger einen wichtigen Partner darstellen, um den Wildverbiss kleinzuhalten.
Im Januar war eine Nachpflanzung erforderlich, denn nach Ablauf von 8 Jahren seit Pflanzung müssen 60 % der Bäume eine Höhe von ca. 1,60 m erreicht haben – jetzt hätten sie noch die Chance, diese Höhe zu erreichen, bei entsprechender intensiver und gezielter Bejagung.
Erforderlich sind nun Ansitze, prioritär auf den Wiederbaldungsflächen. Zusätzlich gibt es eine Option, der Schonzeitvorverlegung, welche hier aber noch nicht eingesetzt wurde. Es bietet die Option eines besseren Ansprechens des reproduktiven Kerns und der klaren Unterscheidung von Ricke und Schmalreh, da die Vegetation noch nicht ausgetrieben ist.
Bei Nichterfüllung der Förderkriterien kommen auf die Gemeinde Rückforderungen seitens des Landes zu, die die Höhe der Pacht weit übersteigen.
Im Juli (=Wachstumshöchststand d. Begleitvegetation) werden die Jungbäume wieder vom Bewuchs (Himbeere/Brombeere pp.) freigestellt – bei der Douglasie ist es nicht mehr erforderlich, weil diese schon hoch genug ist.
Randbäume (10 verschiedene Arten) sollen im Herbst in Aktion wie schon bei Abt. 6 gepflanzt werden.
Auch Holzstämme von vitalen Buchen, die vor einigen Jahren gefällt, aber nie gerückt wurden, oder Altholz am Weg sind ein wichtiges Thema. Bei letzterem hat Frau Meichsner viele Abverkäufe getätigt. Der Einsatz von mobilen Sägewerken wird diskutiert.
Auch die Funktion des Waldes als CO₂-Senke wird von einem Teilnehmer angesprochen – dass diese verloren gehen kann.
Holzeinschlag
In Abteilung 8 wurde der diesjährige Holzeinschlag in einem ca. 80 Jahre alten Buchenbestand besprochen (ca. 75 Bäume). Auch in der Abt. 7 wurde eingeschlagen, um eine natürliche Verjüngung zu erzielen, nun aber ohne die Schutzfunktionen des Blätterdaches zu gefährden. Qualitätsbäume bleiben stehen.
In Abt. 7 wurden zusätzlich Eschen (der Pilz „Kleiner weißer Becherling“ erzeugt das Eschentriebsterben), aber auch besondere ca. 200 Jahre alte Eichen als Wertholz geschlagen.
Man gab insgesamt 9 Stämme in die Submission – darunter gehen die Eichen z. B. in die Herstellung von Fässern – und erzielten brutto ca. 17.000€ (abzüglich noch aller Kosten).
Die Brennholzsituation hat sich leicht entspannt – das neue Bestellsystem hat mit Bravour die Einführung überstanden.
Abt 7a
Nach der Stockachselsaat wurden im November 2023 kleine Eichen aus eigenem Bestand (in Röhren geschützt) und Randbäume mit vielen Kindern und Familien gepflanzt. Nicht angewachsene Randbäume werden ersetzt, wenn im Herbst ebensolche in Abt. 5 gesetzt werden.
Zum Abschluss so wichtig wie der Schutz der Jungpflanzen: Kirmes – hier muss ein neuer Baum ausgewählt werden, der auch gut aus dem Wald geborgen werden kann, der neu gewählte 1. Vorsitzende der Kirmesgesellschaft kann es kaum erwarten.
Der Waldbegang endete gegen 16.00 Uhr und fand seinen Ausklang im 1 A.
Anette Marciniak-Mielke