Ortsansicht Mogendorf

Ortsgemeinde Mogendorf

Wappen der Ortsgemeinde Mogendorf


Wappenbeschreibung:

Schild von einer eingeschweiften silbernen Spitze, darin eine rote Flamme, gespalten; vorne in Grün ein silberner Krug; hinten in Grün ein silberner Spaten.

Wappen der Ortsgemeinde Mogendorf


Fast vor genau 600 Jahren, irgendwann im Jahre 1385, sitzt ein uns unbekannter Mönch des wohlhabenden Klosters "St. Florian" an einem langen Schriftstück. Über Seiten listet er auf, welche Westerwald-Dörfer seinem Kloster abgabepflichtig sind.

Eines dieser Dörfer ist Mogendorf. (Der Mönch schreibt noch "Zum obren Dorf", denn der heutige Name hat sich daraus erst später langsam entwickelt.)

Sicher ist das Dorf wesentlich älter, doch diese Liste von 1385 ist die erste bekannte schriftliche Quelle. (Eine Abschrift davon hängt heute im Eingang des Bürgerhauses.)

Die Ortsgemeinde Mogendorf nimmt nun diese Urkunde zum Anlass, 1985 ihre 6oo-Jahr-Feier zu begehen.

Schon 1982 beschloss der Ortsgemeinderat: "Die Verbundenheit mit dieser 6oo-jährigen Geschichte soll durch ein Wappen ausgedrückt werden." Bald lagen verschiedene Entwürfe auf dem Tisch des Rates. Es war schwierig, ein Wappenbild aus der Mogendorfer Geschichte zu entwickeln. Zu oft hat die Gemeinde verschiedenen "Herren" gehört: Dem Koblenzer Stift "Sankt Florian" und damit dem Kurfürst von Trier, den Wiedschen Grafen, zum Großherzogtum Hessen-Nassau, zur Preußischen Provinz Hessen-Nassau und letztendlich zu Rheinland-Pfalz.

Der Rat entschied sich für einen anderen Weg:

Das Wappen soll nicht die Zeichen von Landesherren, von Klöstern und Grafen sondern das darstellen, wodurch sich Mogendorf von allen anderen Orten unserer Heimat unterscheidet - die Krugbäckerei.

So zeigt denn das Wappen symbolisch den Werdegang eines Kruges: Der traditionelle Tonspaten steht für die mühsame Gewinnung des "Westerwälder Goldes"; das lodernde Feuer für das Brennen in den alten Krug-Öfen.

Gerade Feuer und dicke, neblige Schwaden waren über Jahrhunderte die weithin sichtbaren Erkennungszeichen Mogendorfs. Dutzende Öfen brannten zur Zeit gleichzeitig zehntausende von Krügen.

Ihre Erzeugnisse wurden weit über die Grenzen unserer Heimat hinaus verschickt. Überall da, wo es etwas sicher und sauber abzufüllen gab - ein Mogendorfer Krug war stets das Gefäß.

Der Ortsgemeinderat entschied: "In unser Wappen gehört das, womit und woran Generationen täglich gearbeitet haben."

Und auch die Wappen und Fahnen sollen diese Bedeutung haben: Das silbrige "Weiß" steht für den Rohstoff, ohne den nichts geht. Jeder Mogendorfer findet das "weiße Gold" nur einen Spatenstich tief in seinem Garten. Dazu "Grün": Es steht für die tiefen Wälder, die Mogendorf umgeben und aus deren Buchenscheiten die Flammen in den Krug-Öfen loderten.

"Grün-Weiß" ist also nicht nur eine hübsche Farbkombination; für Mogendorf hat sie tiefe symbolische Bedeutung. Sie ist in das neue Wappen und in die Fahne eingeflossen.

Beide stehen für Mogendorfer Geschichte, und dies ist keine Geschichte von klingenden Namen und wichtigen Schlachten.

Es ist die Geschichte alltäglicher Krugbäckerei, die Geschichte mühevollen Tongrabens, die der handwerklichen Geschicklichkeit von Generationen und die Geschichte schweren Tagwerks am glühenden Ofen.

Nichts kennzeichnet Mogendorf besser als die traditionelle Arbeit seiner Bürger. Damit sie für uns lebendig bleibt, sollen von jetzt an unser Wappen und unsere Farben auf sie verweisen.

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