Als kurz nach 14 Uhr die Alarmierung für die Feuerwehren Mogendorf, Siershahn, Dernbach und die Führungsstaffel der Verbandsgemeinde Wirges sowie der DRK Ortsvereine Siershahn, Wirges und Nentershausen erfolgte, ahnten die Einheiten noch nicht, welch komplexes Unfallbild sie gleich vorfinden würden.
Am unbeschrankten Bahnübergang am Bollscheid in Mogendorf war ein Güterzug mit drei Pkws kollidiert. Bei dem Unglück, bei dem ein herannahender und mit Stahlrohren der Firma Schütz beladener Güterzug trotz Schnellbremsung nicht mehr rechtzeitig stoppen konnte, wurde zunächst ein Auto in den Graben geschleudert und ein weiteres wurde einige Meter vor dem Zug hergeschoben. Ein drittes sich näherndes Fahrzeug, welches die Situation zu spät erkannte, fuhr frontal in den stehenden Zug.
Am Einsatzort angekommen, mussten die Retter neben der Lageerfassung sogleich einen vor der Lokomotive entstandenen kleinen Brand ablöschen. Die Erkundung ergab acht verletzte und eingeklemmte Personen sowie zwei verletzte und bewusstlose Zugführer im Führerstand der Lokomotive. Als besondere Herausforderung stellte sich für die Einsatzkräfte die schwer zugängliche Unfallstelle dar, die lediglich von Richtung Mogendorf kommend angefahren werden konnte. So mussten die verletzt geretteten Personen von der gegenüberliegenden Seite Feuerwehr VG Wirges
des Güterzugs per Trage zunächst zu einer Sammelstelle transportiert werden, wo die Erstversorgung durch das DRK erfolgte. Anschließend wurde der Abtransport durch Hubschrauber und Rettungswagen simuliert.
Alle verunglückten Personen mussten mit schwerem Rettungsgerät aus den Fahrzeugen befreit werden. Im Laufe der Bergungsarbeiten stellte sich heraus, dass für die Insassen des Fahrzeugs, das von der Lokomotive im Gleisbett mitgeschleift wurde, jede Hilfe zu spät kam. Parallel wurde die Rettung der beiden Zugführer mittels einer Rettungsplattform aus dem rund 3,50 m hohen Führerstand eingeleitet.
Nach gut einer Stunde waren alle Verletzten an den Rettungsdienst übergeben. Im Anschluss begonnen die Aufräumarbeiten, so dass es nochmals rund eine Dreiviertelstunde dauerte, bis die Bahnstrecke wieder freigegeben werden konnte.
Am Ende zeigte sich Wehrleiter Thomas Huberty mit dem Ablauf der Übung zufrieden und lobte die gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehreinheiten und den DRK-Ortsvereinen. Sein Dank gilt der Firma Schütz für die Bereitstellung des Güterzugs, dem Bahnpersonal für seine aktive Beteiligung, dem Abschleppdienst Müller für die überlassenen Unfallwagen sowie den Feuerwehrleuten der Feuerwehr Wirges, die die Verletzten darstellten und allen, die an der
Ausarbeitung der Übung beteiligt waren.
Fotos: Annette Brach/ VG Wirges