Zu Beginn der Sitzung stellte der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses das Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses 2024 vor. Sowohl der Jahresabschluss zum 31.12.2024 als auch die Belegprüfung ergaben keinerlei Beanstandungen. Der Verbandsgemeinderat folgte der Empfehlung des Rechnungsprüfungsausschusses und stellte den Jahresabschluss einstimmig fest und erteilte der Bürgermeisterin und den Beigeordneten Entlastung.
Ohne Widerspruch beschlossen wurde zudem die 3. Teiländerung des Flächennutzungsplanes der Verbandsgemeinde Wirges. Ermöglicht werden soll damit die räumliche Erweiterung eines im Gewerbegebiet Halsschlag in Siershahn ansässigen Unternehmens über die Gemarkungsgrenze hinaus in Richtung Wirges. Hierfür soll eine rund 1,5 Hektar große Fläche von landwirtschaftlicher Nutzung in gewerbliche Baufläche umgewandelt werden. Die verkehrliche Erschließung ist über das bestehende Betriebsgelände vorgesehen.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt betraf die Zustimmung zur Einreichung einer Projektskizze im Rahmen des Bundesprogramms „Sanierung kommunaler Sportstätten“. Gegenstand ist die geplante Generalsanierung der Overberghalle mit angeschlossener Mehrzweckhalle. Bei positiver Förderentscheidung kann mit einem Zuschuss von bis zu 45 Prozent gerechnet werden.
Den inhaltlichen Schwerpunkt der Sitzung bildete die Beratung des Haushaltsplans 2026. Die Bürgermeisterin und der Kämmerer informierten umfassend über die finanzielle Lage der Verbandsgemeinde. Trotz rückläufiger Steuereinnahmen bei den Ortsgemeinden und damit geringerer Umlagegrundlagen in Höhe von 1 Mio. Euro kann der Ergebnishaushalt 2026 ausgeglichen werden. Es wird ein Jahresüberschuss in Höhe von 45.647 Euro erwartet. Ermöglicht wird dies unter anderem durch deutliche Streichung bei den Unterhaltungsmaßnahmen, eine moderate Erhöhung der Verbandsgemeindeumlage um einen Prozentpunkt sowie die Schlüsselzuweisung B.
Im Gesamtfinanzhaushalt ergibt sich ein Finanzmittelfehlbetrag von rd. 2,8 Mio. Euro. Dem hinzuzurechnen sind Auszahlungen für planmäßige Tilgungen in Höhe von rd. 100 Tsd. Euro, so dass in Summe voraussichtlich eine Neuaufnahme eines Investitionskredites in Höhe von rd. 2,9 Mio. Euro notwendig wird.
Insgesamt sind für 2026 Investitionen in Höhe von rund 6,8 Mio. Euro vorgesehen. Schwerpunkte liegen dabei im Schulbereich, unter anderem für die Einrichtung einer Ganztagsschule in Dernbach sowie Mensaerweiterungen in Siershahn und Wirges, sowie im Bereich der Feuerwehr mit Fahrzeugbeschaffungen und Planungen für ein neues Feuerwehrgerätehaus in Siershahn. Dem gegenüber stehen Einzahlungen aus Investitionstätigkeiten in Höhe von rd. 3,1 Mio. Euro. Der negative Saldo aus der Investitionstätigkeit in Höhe von rd. 3,7 Mio. Euro kann im Jahr 2026 teilweise durch die vorhandene freie Finanzspitze (782.607 €) ausgeglichen werden.
Vor der Abstimmung hielten die Fraktionen ihre Haushaltsreden. Alle drei Fraktionen signalisierten ihre Zustimmung zum Haushalt 2026 und würdigten die konstruktive Zusammenarbeit. Die Beschlussvorlage zum Haushalt wurde von den Ratsmitgliedern einstimmig bei drei Enthaltungen angenommen.
Zum Abschluss der Sitzung wurde die Arbeit der Fachstelle für Gesundheit & Senioren vorgestellt. Die Verbandsgemeinde Wirges verfolgt hier ein in Rheinland-Pfalz bislang einzigartiges Konzept: Die Fachstelle steht allen Erwachsenen ab 18 Jahren offen und unterstützt unter anderem bei Einzelfallhilfen, gesundheitlicher und pflegerischer Vorsorge, Vermittlungsarbeit, Netzwerkbildung sowie der Förderung ehrenamtlichen Engagements. Die hohe Nachfrage vor allem im Seniorenbereich unterstreicht den Bedarf: Über 800 Beratungsanfragen und mehr als 120 Hausbesuche wurden bislang in 2025 verzeichnet.
Ein wichtiger Bestandteil innerhalb des Netzwerkes ist die Ehrenamtsinitiative der Wäller Heinzelmännchen, eine seit 2008 bestehenden Nachbarschaftshilfe. Der Schwerpunkt liegt heute vor allem auf Fahrdiensten für ältere Menschen zu Arztterminen, Krankenhäusern, dem wöchentlichen Einkauf etc. Aktuell engagieren sich 13 Ehrenamtliche, mit Ausnahme einer Person im Rentenalter, die in den vergangenen Jahren eine stetig steigende Zahl an Einsätzen geleistet haben – von 444 im Jahr 2023 über 709 im Jahr 2024 bis voraussichtlich über 900 Einsätze im Jahr 2025. Die Bürgermeisterin und der Verbandsgemeinderat würdigten dieses außergewöhnliche Engagement mit großem Dank und anhaltendem Applaus.
Anschließend sprach die Bürgermeisterin ihre Weihnachtswünsche aus und lud die Anwesenden zu einem gemeinsamen Imbiss und Austausch ein.