Ortsansicht Bannberscheid

Ortsgemeinde Bannberscheid

Rückblick Volkstrauertag

 In feierlichem Rahmen mit Liedvorträgen unseres Projektchores und dem Ehrengeleit unserer Feuerwehr wurde dieser Gedenktag gestaltet. Trotz des guten Wetters fanden sich – wie seit vielen Jahren festzustellen – nur sehr wenige Bürger ein. Eine Tendenz, die auch in anderen Gemeinden festzustellen ist.

Gleichwohl ist dieser Gedenktag von großer Bedeutung im Hinblick auf die Wahrung des Friedens und unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Daher wird sich der Gemeinderat Gedanken machen, wie in Zukunft dieser Gedenktag wieder stärker in den Fokus der Bürgerschaft gestellt werden kann.

Anlässlich des Gedenktages wurde seitens des Ortsbürgermeisters Georg Holl nachfolgende Ansprache gehalten:

„Volkstrauertag – was bedeutet er?
Warum stehen wir heute hier?
Und warum sind wir nur so wenige?

Diese Fragen habe ich mir im Vorfeld gestellt. Der Versuch, Bürgerinnen und Bürger für die Teilnahme zu gewinnen, zeigt: Der Volkstrauertag wirkt für viele aus der Zeit gefallen. Das Verbot von Tanz- und Unterhaltungsveranstaltungen ist schwer vermittelbar. Und das trübe Novemberwetter zwischen Allerheiligen, Buß- und Bettag und Totensonntag trägt nicht gerade zur Motivation bei.

Angesichts der vielen Krisen unserer Zeit – Umwelt- und Klimakrise, Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, wirtschaftliche Unsicherheit, Migration – erscheint es nachvollziehbar, dass heute nicht 50 oder 100 Menschen hier stehen. Wer geht schon freiwillig bei meist tristem Wetter mit ernster Miene auf den Friedhof?

Doch gerade deshalb ist es wichtig, den Kern dieser Veranstaltung zu betonen. Der Volkstrauertag hat sich entwickelt: vom Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, über den missbrauchten Heldengedenktag im Dritten Reich, hin zum heutigen Erinnern an alle Opfer von Krieg, Gewalt und Terrorismus.

Und dieser Kern lässt sich in zwei Worte fassen:

„Nie wieder!“

Nie wieder Krieg, Gewalt, Hass und Verachtung – all das hat unermessliches Leid über Millionen Menschen gebracht. In diesem Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. 55 Millionen Tote mahnen uns: Haben wir vergessen? Oder verdrängt?

Leider erleben wir erneut Hass, Verachtung und das Niedermachen Andersdenkender. Staatenlenker drohen unverhohlen mit Gewalt, verdrehen die Wahrheit und erpressen. Das färbt ab – und ist der Nährboden für neue Konflikte.

Darum ist der Volkstrauertag wichtig. Er erinnert uns daran, wie entscheidend es ist, einander zuzuhören, Respekt zu zeigen und nicht den einfachen Parolen der Populisten zu folgen, die stets Sündenböcke suchen – nur nie bei sich selbst.

Demokratie ist mühsam. Sie verlangt mehr Einsatz als die vermeintlich einfachen Lösungen. Aber gerade diese Mühe lohnt sich. Mit der Bewahrung unserer Demokratie und unserer pluralistischen Gesellschaft erfüllen wir den Grundsatz „Nie wieder“ mit Leben.

Deshalb ist es wichtig, heute innezuhalten und uns daran zu erinnern.“

 

Georg Holl, Ortsbürgermeister

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